Amerika im November

Ein Spielplatz in Brooklyn, New York, am 20.11.2016

Richard B. Spencer wird als Erfinder des Begriffs "Alt-Right" angesehen. "Alt-Right" ist, ganz grob, das was bei uns unter "Rechtspopulismus" zusammengefasst wird, wobei man die Definition auch noch weiter nach rechts verschieben kann. Es gibt Leute, die Spencer dem "White Supremacist"-Umfeld zurechnen, also jenen Leuten, die von der Überlegenheit der weißen Rasse überzeugt sind. Zu Alt-Right jedenfalls gehören neben Spencer auch Leute wie Stephen Bannon und Andrew Breitbart.

Nach dem Tod des Gründers hatte Stephen Bannon die Leitung der Breitbart-Website übernommen und sie nicht nur zum Sturmgeschütz von Alt-Right ausgebaut, sondern auch zu der Nachrichtenschleuder im Netz, die maßgeblich zu Donald Trumps Sieg bei den Wahlen beigetragen hat. Im Oktober hatte die Seite 85 Millionen Zugriffe verzeichnet. "Ich habe das Zuhause der Alt-Right Bewegung gebaut", hatte er stolz verkündet. Andrew Breitbart selbst hatte seinen Nachfolger mal mit den Worten beschrieben, Stephen Bannon sei die Leni Riefenstahl der Tea Party.

Stephen Bannon ist von Donald Trump zum Chefberater für die Präsidentschaft ernannt worden, er wird erheblichen Einfluss auf die amerikanische Politik ab Januar haben.  

Zurück zu Richard Spencer. Der kam nach eigenem Bekunden nach Trumps Wahlsieg aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. So jedenfalls erzählte er das am vergangenen Wochenende bei der Jahrestagung des von ihm geleiteten National Policy Instituts.

Später dann sprach er deutsch, als er Worte und Gedanken zitierte, die in Deutschland zwischen 1933 und 1945 benutzt worden waren. Abgeschlossen wurde sein Vortrag mit einem kräftigen "Heil the People! Heil Victory!". Und im Raum reckten sich ihm ausgestreckte rechte Arme entgegen.    

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