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Es werden Posts vom April, 2016 angezeigt.

Ein paar Gedanken zu Obamas Besuch in Deutschland

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Es war eine wahre Kakophonie, die über Deutschland hereinbrach, als Präsident Obama nach Hannover kam. Anti-Amerikanismus hat es schon immer gegeben in Deutschland, meist wenig beachtet und wenig überzeugend von überzeugten Altlinken, für die das Verabscheuen des amerikanischen Wesens so etwas wie ein letzter Halt war, nachdem sie selbst längst das Revolutionäre gegen die Einbauküche getauscht hatten. Aber neu dazugestoßen sind Neurechte, für die Amerika im Allgemeinen etwas schlechtes ist, weil sie glauben, dass "ihr" Deutschland fremdgesteuert und "unter Besatzung" ist. Ein Amerika unter einem schwarzen Präsidenten natürlich noch viel mehr. Die Ablehnung des Begriffs "Amerika" und des Landes USA, auch das planlose Geschrei gegen TTIP und der Rassismus in den sozialen Netzwerken, der in all diesem zum Tragen kommt, wird dieser Tage fleißig befeuert von Stimmungsmache und Finanzfluss aus Moskau. Doch dann geht es weiter. Da gibt es die Leitartikler und K

Das Frontier-Phänomen

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Wenn man sich seit vielen Jahren intensiv mit den USA beschäftigt, dann fällt einem in 2016 vor allem auf, dass das Interesse an den politischen Entwicklungen hin zu den Präsidentschaftswahlen im November wohl noch nie so hoch war wie in diesem Jahr. Kein Newsportal kommt dieses Jahr ohne Sonderthema aus, keine Gemütsregung der Kandidaten bleibt ohne Erwähnung. Diese machen es den Journalisten aber auch leicht: Wird erstmals eine Frau ins Weiße Haus gewählt? Kommt der exzentrische Milliardär mit seiner aggressiven Rhetorik durch? Leider führt der Druck, viele Textspalten füllen zu müssen auch dazu, dass der Blick für das verloren geht, was dieser Wahlkampf und seine Ergebnisse uns über das Land sagen. Viel zu schnell wird Trump als loudmouth abgetan, seine Wähler als gestrige Einfaltspinsel. Cruz, das ist der Bibel-Fanatiker, Rubio war der Sonnyboy, Bush war ein Bush und Kasich war der Gute, was die Republikaner aber nicht erkannt haben. Und bei den Demokraten galt Sanders als d